Die Macht der Pracht
Bis heute fußen Herrschaft, Macht und Vermögen von so genannten "Religionen" unter anderem auf großen, schlecht gebildeten Menschenmassen samt ihres ungezügelten Wachstums. Daraus resultierende Begleiterscheinungen wie Armut, Hunger, Krankheit und Elend stecken die "geistlichen" Herren dabei nicht nur locker unter ihre goldenen Prachtgewänder, sondern instrumentalisieren sie sogar noch als Disziplinierungsinstrumente.
Selbst als leidenschaftlicher Atheist vermag ich es aber nicht, aus meiner Seite eine religionsbefreite Zone zu machen - stehe ich doch mit Ehrfurcht und oft genug nasskaltem Schaudern auf dem Rücken in ihren prachtvollen Tempeln der Götzenverehrung, ihren Kathedralen manifestiertem Aberglaubens, ihren Monumenten der Einschüchterung, Unterdrückung und des Machtmissbrauchs.
Mag der Glaube an unantastbare, nicht mehr hinterfragbare Autoritäten eines der größten Übel der Menschheitsgeschichte sein, so hat er doch viele Männer und Frauen, selbst große Geister und Denker, auch ohne Zwang und Leibeigenschaft zu herausragenden persönlichen Leistungen motiviert - wovon zahlreiche grandiose Bauwerke monotheistischer Religionen bis heute zeugen.
Zollen wir an dieser Stelle also jenen Respekt und Ehrerbietung, die diese Bauten planten, durchführten und letztendlich Stein für Stein hochzogen — und weniger denen, die sich darin wie die Herren der Welt präsentieren.