Warum Biologen ein solch prachtvolles Insekt wie die Plattbauch-Libelle in ihrem Soziolekt fachlateinisch "Libellula depressa" nennen mussten... nun, sei's drum. Gelehrte Menschen nutzen nun einfach mal mit Vorliebe Unverständlichkeit als Stilmittel der Differenzierung. Gönnen wir ihnen ihre kleinen Eigenheiten.
Dieses Prachtexemplar habe ich an einem kleinen Tümpel im eigenen Garten fotografiert... und später noch Dutzende Male beim Kreisen seiner Bahnen wiedergesehen. Einmal landete es sogar auf meinem Knie.
Zur Libellula depressa:
Diese in ganz Europa und Vorderasien vorkommende Libellenart bevorzugt stehende Gewässer aller Art, besonders kleine Tümpel.
Der Plattbauch taucht an neu entstandenen Gartenteichen als eine der ersten Libellen auf. Ragt über dieses Gewässer ein Ast, so wird dies sicher sein Lieblingsplatz werden, von dem aus er seine Jagdflüge startet. Flugzeit ist von Mai bis August.
Die ca. 4 cm langen Männchen (siehe Bild) fallen durch ihren breiten Hinterleib mit seitlichen gelben Flecken auf. Bei der hellblauen Bereifung handelt es sich um eine wachsartige Ausscheidung, die sich ähnlich wie bei einer Zwetschge abwischen lässt. Das Weibchen hingegen ist hellbraun gefärbt. Der Plattbauch fliegt seine Beute von unten an und ergreift sie mit den wie ein Fangkorb vorgespreizten Beinen. Wie die meisten Großlibellen verzehrt auch er die Beute gleich im Flug. Mahlzeit...
Dafins, Österreich. Mai 2008.
Canon EOS 10D, Canon EF 70-200mm f 2.8L IS USM @ 155 mm, ISO 100, f 1:8.0, 1/250 s.